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Sommercamp 2022

Nachdem die meisten pandemiebedingten Einschränkungen hinter uns liegen konnte das Sommercamp (3. Ausbildungscamp im Projekt „Gemeinsames Wissen, gemeinsame Sprache, gemeinsames Ziel“) in diesem Jahr vom 8. Juni bis 11. Juni in Strausberg in Präsenz stattfinden. Wegen einer parallelen Ausbildung der Medizinischen Fachhochschule in Gorzów waren diesmal von polnischer Seite ausschließlich die Studierenden der Medizinischen Fakultät der Universität Zielona Góra vor Ort. Insgesamt übten neun polnische mit neun deutschen Teilnehmenden. Ein Teil davon absolvierte bereits alle vorhergehenden Camps. Sie wurden dabei an den ersten zwei Tagen durch eine Ausbilderin und drei Ausbilder unseres Unternehmens angeleitet.

Die Evaluation der ersten beiden Ausbildungscamps kam zu dem Ergebnis, dass eine kurze einführenden Sprachausbildung von Vorteil für die Durchführung der Ausbildungsabschnitte sein könnte. Daher erhielten sowohl die deutschen Auszubildenden als auch die polnischen Studierenden nach ihrer Anreise am 08. Juni zunächst Sprachunterricht durch die Ihnen bekannten Dozentinnen, Frau Joanna Kulas und Frau Alicja Camona-Tyliszczak. Diese hatten sich inhaltlich auf den Ausbildungsschwerpunkt „Wasserrettung“ vorbereitet. Es schloss sich eine Einweisung in die Digitalfunktechnik sowie eine DMO-Funkübung auf dem Gelände des Rettungsdienstes in Strausberg an. Hierbei wurden die Teilnehmenden zweisprachig „bespielt“. Nachdem das Hotel in unmittelbarer Nähe unseres Unternehmens bezogen wurde, konnten sich die Teilnehmenden im Rahmen eines BBQ am ersten Abend weiter kennen lernen. Auch dies ist eine Erfahrung aus den vergangenen Camps. Der positive Effekt heraus hat die Ausbildungseinheiten der kommenden Tage sehr beflügelt.

Der zweite Ausbildungstag stand ganz im Zeichen der theoretischen Grundlagen der Wasserrettung unter Nutzung entsprechender Rettungsgeräte und des Umgangs mit der Ausrüstung eines Tauchers. Unser Kollege und passionierter Taucher, Piotr Rossbach hat diese Ausbildung ansprechend und kurzweilig gestaltet. Daneben haben sich die Teilnehmenden anhand der Ausbildungsunterlagen die jeweils geltenden Algorithmen der Reanimation selbstständig in Kleingruppen erarbeitet und dann in kurzen Simulationsübungen umgesetzt. Kirstin Schrell, langjährige Praxisanleiterin hat diese Ausbildung vorbereitet und betreut. Am späten Nachmittag brachen die Teilnehmer in zwei Gruppen zu einem Orientierungsmarsch auf. Ziel war das Erreichen von drei Stationen an denen rettungsdienstliche und feuerwehrtechnische Aufgaben durch die Gruppen zu bewältigen waren. Unser Dank gilt hierbei der FF Strausberg für ihre wertvolle Unterstützung. Nach der Rückkehr zum Rettungsdienst bereiteten sich die Teilnehmenden gemeinsam ihr Abendessen und ließen den Tag zusammen mit dem Team der FF Strausberg ausklingen.

Nach umfassender theoretischer Ausbildung stand am 10. Juni die Umsetzung in der Praxis und im Element „Wasser“ an. Hierzu startete die gesamte Gruppe vom Rettungsdienstzentrum zu Fuß zum Standort der DRK Wasserwacht in Strausberg an den „Straussee“. Der Leister der Einheit, Herr Falk Hoffmann gab den Teilnehmenden einen ersten theoretischen Impuls zu den Aufgaben der DRK Wasserwacht und den verschiedenen Rettungstechniken. Im Anschluss wurden diese am Vormittag in Form einer Stationsausbildung geübt.

Zum Mittagessen konnten wir die Vertreterinnen und Vertreter des Wojewodschaftsamtes aus Gorzów Wielkopolski sowie Herrn Viert am „Straussee“ begrüßen. Sie überzeugten sich persönlich vom Fortgang des Projektes und konnten viele positive Eindrücke gewinnen. Herr Gredka, Leiter der Abteilung Katastrophenschutz und Sicherheit in unserer Nachbarwojewodschaft betonte, dass die Erwartungshaltungen der Teilnehmenden an die Ausbildungsinhalte das alleinige Maß der Dinge sein müssen und dies offenkundig gut umgesetzt wird. Herr Viert nutzte die Gelegenheit des persönlichen Gespräches mit Herrn Gredka auch, um die Ideen der kommenden Förderperiode „INTERREG VI“ weiter zu besprechen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Ausbilderinnen und Ausbilder setzten am Nachmittag die Ausbildungseinheiten fort und genossen am Abend am Grill den Sonnenuntergang mit atemberaubendem Blick über dem „Straussee“ bevor es ins Hotel zurück ging und der letzte Abend gemeinsam gefeiert wurde.

Früh am Samstag war das Frühstück geplant. Grund war der zeitige Einsatz zu den geplanten Abschlussübungen am „Straussee“. Unterstützt wurden wir hierbei von einem dritten Boot durch die FF Neulewin. Die Teilnehmenden wurden in zwei sprachlich gemischte Gruppen geteilt und hat sich in den folgenden zwei Übungen gegenseitig „bespielt“. Hierbei trat umfangreiches schauspielerisches Talent zu Tage. Ziel der Übungen war die schnelle Übersicht über die genaue Patientenanzahl und Verletzungsmuster sowie die Rettung und Versorgung von Patientinnen und Patienten mittels der zur Verfügung stehenden Rettungsgeräte und rettungsdienstlicher Ausrüstung sowie der Boote der DRK-Wasserwacht. Die Patientenübergabe an den „Rettungsdienst“ und weitere Versorgung erfolgte jeweils am Steg der DRK-Wasserwacht. Hier konnten die Teilnehmenden zeigen, ob das Skill-Training der letzten zwei Tage erfolgreich war. Steffen Scholl, erfahrener Praxisanleiter unseres Unternehmens zeichnete für die Übungsinhalte verantwortlich und war begeistert vom Zusammenspiel der deutschen und polnischen Teilnehmenden.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen verabschiedete Herr Viert die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und übergab jedem noch ein kleines Dankeschön. Insbesondere richtete er seinen Dank auch an die DRK-Wasserwacht, welche uns zwei Tage lang sehr gut aufgenommen und betreut sowie abwechslungsreiche und interessante Ausbildungseinheiten vorbereitet und durchgeführt hat. Sicher wird aus den Erfahrungen dieses Sommercamps heraus eine feste Verbindung im Kontext der grenzüberschreitenden Ausbildung im Rettungsdienst entstehen.

Nach dem Camp ist vor dem Camp … im Oktober 2022 sieht sich ein großer Teil der Teilnehmenden wieder zur nächsten gemeinsamen Ausbildung.